In Österreich ist die Verschwiegenheitspflicht ein zentrales Element der anwaltlichen Berufsethik und essentiell für das Vertrauensverhältnis zwischen Rechtsanwalt und Mandant. Erfahren Sie, warum diese Pflicht so wichtig ist und welche Ausnahmen es gibt.

  1. Grundlegende Berufspflicht des Rechtsanwalts
    Die Verschwiegenheitspflicht ist in § 9 RAO festgelegt und verlangt vom Rechtsanwalt, über alle vertraulichen Informationen Stillschweigen zu bewahren. Sie dient der Vertrauensbasis zwischen Anwalt und Mandant.
  2. Umfang der Verschwiegenheitspflicht
    Sie umfasst nicht nur ausdrücklich vertrauliche Informationen, sondern auch solche, die im Zusammenhang mit der Mandatsführung bekannt werden. Die Pflicht erstreckt sich auch auf alle Kanzleimitarbeiter.
  3. Zeitlich unbegrenzte Geltung
    Die Verschwiegenheitspflicht gilt grundsätzlich zeitlich unbegrenzt, auch nach Beendigung des Mandatsverhältnisses oder Ausscheiden des Rechtsanwalts aus seiner beruflichen Tätigkeit.
  4. Ausnahmen von der Verschwiegenheitspflicht
    Es gibt Ausnahmen, wie gesetzliche Offenlegungspflichten oder Zustimmung des Mandanten zur Offenlegung. In bestimmten Fällen ist der Rechtsanwalt verpflichtet, Informationen an zuständige Behörden weiterzugeben, etwa zur Verhinderung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung.
  5. Bedeutung für die anwaltliche Berufspflicht
    Die Einhaltung der Verschwiegenheitspflicht ist für die Integrität des Rechtsberatungsprozesses und für die Gewährleistung einer effektiven Rechtsvertretung entscheidend. In der österreichischen Literatur wird sie als grundlegendes Element der Berufsethik dargestellt.

Fazit: Die Verschwiegenheitspflicht des Rechtsanwalts in Österreich schafft eine Vertrauensbasis und ist für eine effektive Rechtsvertretung unerlässlich. Obwohl es Ausnahmen gibt, bleibt sie ein zentrales Element der anwaltlichen Berufsethik.